Der weite Weg zum Alphabet Geschichte der Satzschriften Seite 30
1984
Emigre
Mit 25 Jahren - er hatte gerade drei Jahre nach seinem Studium als Grafiker gearbeitet - wurde es Rudy VanderLans zu langweilig in seiner holländischen Heimat. Er wollte mehr von der Welt sehen. So beschloß er, wieder zur Schule zu gehen, aber in den USA! Dort hoffte er den "großen, schwarzen Schatten der holländischen und schweizerischen Designtradition" loszuwerden.
Die erhoffte Freiheit Kaliforniens zeigte jedoch schon bald ihre Grenzen, als er versuchte, seine Ideen und Arbeiten zu veröffentlichen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, einen Galeristen oder Verleger zu finden, gründete er zusammen mit zwei holländischen Studienkollegen ein eigenes Magazin. Von Lyrik über Architektur bis zur Fotografie behandelten die ersten Ausgaben der "Emigre" ein kunterbuntes Spektrum an Themen.
Als 1984 der Macintosh auf den Markt kam, erkannte VanderLans sofort, daß dieser Computer die Designwelt auf den Kopf stellen würde. Von nun an bildete dieses Thema den Schwerpunkt von Emigre. Während er den Großteil des Magazins alleine schrieb, entdeckte seine Frau Zuzana Licko, daß sich der Mac hervorragend dazu eignete, eigene Schriften zu den jeweiligen Artikeln zu gestalten. In zunehmendem Maße bestimmten ihre Schriften das Erscheinungsbild von Emigre. Schon bald kamen Leseranfragen, wo diese Schriften erhältlich seien. Zuzana Licko war auf einen neuen Marktgestoßen, denn die Fonts konnten problemlos auf Disketten kopiert und verkauft werden. Inzwischen bietet "Emigre Graphics" über achtzig Schriften verschiedener Designer an.
Gruppe 7: Antiqua-Varianten
Diese Din-Gruppe bildet gewissermaßen das Sammelbecken für alle Schriften, die sich nicht den ersten sechs Gruppen zuordnen und die sich nicht als geschriebene Antiqua oder Schreibschrift deklarieren lassen.
Muster35 Matrix Regular
Muster36 Matrix Script Regular

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