Der weite Weg zum Alphabet Geschichte der Satzschriften Seite 7
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Der größte Druckereiunternehmer seiner Zeit war zweifellos Aldus Manutius. Er erkannte den Buchdruck als ein Mittel, um Wissen allgemein verfügbar zu machen. Während sich die Formate der meisten Druckwerke noch an den exklusiven handschriftlichen Folianten orientierten, produzierte er handliche Taschenbücher für ein bildungshungriges Publikum, das zu jener Zeit Europa durchreiste, um die überall entstehenden Universitäten zu besuchen.
Gelegentlich wird behauptet, Aldus habe den Stempelschneider Francesco Griffo mit dem Entwurf einer engen Kursivschrift beauftragt, um Platz und Papier zu sparen. Dieser Effekt wird ihm sicherlich nicht ungelegen gekommen sein, doch sein vorrangiges Ziel war es, einen persönlicheren Duktus zu schaffen, der sich deutlich von religiösen Werken absetzte.
Aldus war auch der erste, der versuchte, sich mit allen Mitteln gegen Raubkopien zu wehren. Ohne Erfolg, denn mangels eindeutiger Copyright-Gesetze war nicht zu klären, ob die Verbreitung "seiner" Schrift durch Griffo legal war oder nicht.
Muster07 Berkeley Oldstyle kursiv
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